Die Bürgerinitiative Burgholzhof setzt sich nicht nur mit dem Repair-Café für eine Belebung des Stadtteils ein. Jetzt gibt es einen Burgholztreff und weitere Pläne.
Iris Frey – Stuttgarter Zeitung
Es herrscht Aufbruchstimmung in dem Wohngebiet zwischen dem Robert-Bosch-Krankenhaus und den US-amerikanischen Robinson-Barracks.,1998 war das Stadtviertel noch ein Vorzeigeprojekt der Stuttgarter Stadtplaner“, sagt Angela Riße, die Sprecherin der Bürgerinitiative Burgholzhof. Heute sei das Wohngebiet kaum noch eine Schlagzeile Wert, findet die Aktive. Die Gemeinwesenarbeit sei eingestellt. Der Sozialraum schlummerte vor sich hin. Im September 2003 war das Bürgerhaus eröffnet worden.
Workshops zur Wiederbelebung des Stadtteils
Der Bürgertreff habe noch vor der Corona-Pandemie Informationen und Anliegen der Bewohner aufgenommen und geboten. Doch nach Corona sei dies fast zum Erliegen gekommen. Im vergangenen Herbst hat sich dies nun geändert. Die Bürgerinitiative hat sich bei einer Ausschreibung zur Nachbarschaftsförderung „Little Pots“ der FLÜWO Stiftung und der Bürgerstiftung mitgemacht und Fördergeld bekommen. „Ziel ist es, bedürfnisgerechte Angebote für den Burgholzhof zu ermitteln“, so Riße. Deshalb gab es Ende Oktober und Anfang Januar zwei Workshops mit dem Titel „Gestalte unseren Burgholzhof mit“. Die Sprecher der Bürgerinitiative, Dominique Jend und Angela Riße, präsentierten kürzlich die Ergebnisse im Bürgertreff.
Größter Wunsch der Bürger ein Nachbarschaftscafé
An oberster Stelle der Bedürfnisliste stehe der Wunsch nach einem barrierefreien und niederschwelligen Nachbarschaftscafé, in dem sich Familien, Alleinstehende und Ältere begegnen können. Angefragt seien auch Unterstützungsangebote für Ältere (+70) sowie (Familien-) Bildungs- und Freizeitangebote. „Um solche Angebote dauerhaft aufzubauen, sind hauptamtliche personelle Ressourcen für die Quartiersarbeit unabdingbar“, so die Sprecherin Riße. Das sei allen Verantwortlichen klar. Doch die Beteiligten wollten nicht so lange warten, bis dieser Mangel von der Stadt Stuttgart angegangen wird. Deshalb schlossen sich einige Freiwillige zusammen, um in Kooperation mit dem Ökumenischen Zentrum in einem ersten Schritt an vier Terminen jeweils Freitagnachmittag ab 16 Uhr den neuen „Burgholztreff“ anzubieten mit Kaffee und selbst gebackenem Kuchen. Die Treffs finden künftig immer jeden zweiten Montag im Monat statt, jeweils ab 19 Uhr. Der nächste Treff im Bürgerhauses, James-F.-Byrnes-Straße 37. ist am 11. März.
Bürgerstiftung und Stadtteilvernetzer Verein halfen
Als Starthilfe wird ein Teil des Gelds der Projektreihe „Litte Pots“, 500 Euro, verwendet. Weitere Freiwillige haben sich bereit erklärt, neue Angebote, wie zum Beispiel Tischtennis für alle, Salongespräche, Freitags-Abendspaziergang, Kinderfasching, Kultur- und Repair-Café, Kulturbesuche und Wanderungen über die Bürgerinitiative durchzuführen. Auch haben sich Zuständige für Arbeitsgruppen gefunden (AG Politik/Vernetzung, AG Öffentlichkeitsarbeit, AG Vision, AG Familien/Ältere), um die Themen voranzubringen, berichtet Riße.
Die Projektreihe „Little Pots“ von der FLÜWO Stiftung, der Bürgerstiftung und dem Stadtteilvernetzer-Verein hatte den Stein ins Rollen gebracht. Im Oktober 2023 und im Januar diesen Jahres gab es bereits jeweils ein Repair-Café im Bürgerhaus auf dem Burgholzhof.